Warum Journal schreiben sinnvoll ist und wie es geht

von | Jul 17, 2023 | Blog, Persönlichkeitsentwicklung | 6 Kommentare

Last Updated on 19. Juli 2023 by Claudia

Bist du schon einmal mit dem Thema „Journal“ in Berührung gekommen? Ich möchte dir mit diesem Artikel Lust machen, mit einem Journal anzufangen. 7 Vorteile vom Journaling stelle ich dir hier vor.

Es gibt so viele verschiedene Arten von Journals, dass du bestimmt auch eine für dich findest. Außerdem gebe ich dir wichtige Tipps und Hinweise an die Hand, wie du anfängst und was du vermeiden solltest. Meine 6 Lieblingsfragen für jeden Tag und für eine allgemeine Reflexion findest du auch in diesem Blogartikel.

 

Journaling ist Englisch und bedeutet „Tagebuch schreiben“. Das geht zwar in die richtige Richtung, trifft es aber nicht ganz.

Beim Schreiben eines Journals beschäftigen wir uns mehr mit dem, was uns wichtig ist und wir reflektieren unser Handeln und Sein. Damit ist es ein wichtiges Tool beim Coaching und bei einer Therapie.

Beim Tagebuchschreiben geht es oft um zeitlich geordnete Erlebnisse, Gedanken und Gefühle und dies wird ohne Regeln und Vorgaben aufgeschrieben.

Im Gegensatz dazu deckt das Journaling noch mehr ab: verschiedene Aspekte des Lebens inklusive Gedanken, Emotionen, Ziele, Träume und Reflexionen. Dies passiert überwiegend anhand von Fragen, Listen bzw. bestimmten Themen.

 

Journal mit Füller Stark nach Trennung

 

Warum ein Journal schreiben sinnvoll ist!

 

Es gibt viele Gründe, warum das Schreiben eines Journals für dich so positiv ist. Ich nenne dir 7 Vorteile:

 

# 1 Selbstreflexion und Selbstbewusstsein

 

Durch das Schreiben eines Journals reflektierst du deine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen. Dadurch lernst du dich besser kennen, kannst deine Stärken erkennen und hast ein besseres Verständnis für dich selbst.

 

# 2 Emotionale Verarbeitung

 

Beim Aufschreiben lernst du, deine Emotionen auszudrücken und zu verarbeiten. Dadurch kannst du deine Gefühle besser verstehen, besser einordnen und dann hilfreich mit ihnen umgehen.

 

# 3 Stressabbau

 

Indem du deine Gedanken und Sorgen aufschreibst, kannst du sie aus deinem Gehirn „entlassen“. Dadurch baust du deinen Stress ab und kannst dich wieder positiven Dingen zuwenden.  

 

# 4 Klarheit und Fokus

 

Beim Beantworten von Fragen bekommst du Klarheit über deine Ziele und Prioritäten. So kannst du besser deine Entscheidungen treffen und dich auf deine Ziele fokussieren. Dadurch arbeitest du auch an deinen Werte weiter, nach denen du leben möchtest.

 

# 5 Persönliche Weiterbildung

 

Durch deine Reflexionen und Festhalten deiner Erfahrungen und Fortschritte kannst du deine Persönlichkeitsentwicklung beobachten und nachvollziehen.

 

# 6 Kreativität

 

Journaling fördert deine Kreativität beim Schreiben, aber auch beim Verzieren deines Journals.

 

# 7 Selbstfürsorge und Achtsamkeit

 

Während des Aufschreibens achtest du auf deine Gefühle, Träume und Bedürfnisse. So lernst du, dass du dir für dich selbst Zeit nimmst und schneller merkst, wenn du etwas in deinem Leben verändern musst.

 

Welche Arten von Journals gibt es?

 

Es gibt verschiedene Arten von Journals, die sich in ihrem Zweck, Inhalt und Format unterscheiden. Einige stelle ich dir hier kurz vor:

 

Persönliches Journal

 

Hier hältst du alles fest, was du möchtest. Es können Gedanken, Emotionen, Ereignisse und Erfahrungen sein, die du in diesem Journal reflektierst. Hier siehst du ein persönliches Journal:

 

persönliches Journal Stark nach Trennung

 

Dankbarkeitsjournal

 

Dieses Journal hat das Ziel, dass du durch das Festhalten von Dingen und / oder Menschen, für die du dankbar bist, deine Wertschätzung und Positivität stärkst.

 

 Achtsamkeitsjournal

 

 Mit diesem Journal steigerst du deine Resilienz, indem du mit bestimmten Fragen achtsamer durch dein Leben gehst. Wenn dich das Thema stärker interessiert, dann lies gerne als Einstieg meinen Blogartikel „Was ist Resilienz und was sind die 7 Säulen der Resilienz“, der mit einigen Übungen versehen ist.

 

 Bullet Journal

 

Ein Bullet Journal ist eine flexible Methode des Journalings, die Notizen, Aufgabenlisten, Kalender und andere Elemente kombiniert. Es bietet eine Möglichkeit, dein Leben zu organisieren, Ziele zu setzen und Aufgaben zu verfolgen und dies mit sehr viel Kreativität, da alles mit Stickern und Buntstiften verschönert wird. Ein Beispiel eines Bullet Journals siehst du hier im Bild.

 

Bullet Journal Stark nach Trennung

 

Reisejournal

 

Dieses Journal schreibst du während deiner Reise, um all deine Erlebnisse, Eindrücke, aber auch deine Gefühle festzuhalten. Daraus kann dann ggf auch mal ein Buch entstehen.
Beispiel: Gegenwind: Mit dem Fahrrad zwischen Feuer und Eis von Jessica Zenner * oder
Where to Next: Ein Jahr alleine um die Welt! von Jil Füngeling *

 

 Lernjournal

 

Dieses wird verwendet, um Lernprozesse und die gemachten Erfahrungen festgehalten werden. Hier schreibst du Notizen zu Lerninhalten, Gedanken, Erkenntnisse, aber auch Fragen und Rückschritte auf und kannst dies immer nachvollziehen und entsprechend reflektieren.

 

Welche Fragen sollte ich mir am Anfang stellen, um die richtige Art für mich herauszufinden?

 

Da es so viele verschiedene und individuelle Journals gibt, hier 4 grundsätzliche Fragen:

 

 # 1 Handschriftlich oder digital?

 

Möchtest du in ein Buch oder ein Heft schreiben oder würdest du dies gerne digital machen?

Wenn du dich für digital entscheidest, überlege, ob du gerne ganz frei deine Gedanken aufschreiben möchtest. Dies kannst du z.B. mit Evernote, OneNote oder mit Google Notizen machen. Es gibt aber auch Apps, mit denen du dies festhalten kannst, z.B. Reflektieren, Diaro oder Daylio. Inzwischen gibt es hier eine große Auswahl an möglichen digitalen Journals.

 

 # 2 Fertiges Journal benutzen oder „Freies“ Notizbuch?

 

Fertig gestaltete Journals sind besonders am Anfang eine gute Wahl, wenn du noch nicht genau weißt, welche Fragen du dir stellen möchtest oder was dir beim Schreiben wichtig ist.
Hier kann ich dir 2 verschiedene Journals empfehlen, die ich auch gerne nutze:
6-Minuten Tagebuch von UrBestSelf * oder
5-Minuten Achtsamkeitstagebuch von Lebenskompass *

Suchst du ein Journal oder Notizbuch, dass du ganz frei gestalten kannst, kann ich dir das empfehlen, da hier kleine Punkte zum besseren Schreiben vorgedruckt sind: Bullet Journal von Häfft *

 

 # 3 Nur schreiben oder auch kreativ gestalten?

 

Wenn du nur etwas schreiben möchtest, empfehle ich dir auch das eben vorgestellte Journal mit Punkten zum besseren Schreiben oder ein einfaches liniertes Notizbuch, z.B. von Stationery Islang *, die es in verschiedenen fröhlichen Farben gibt.

Suchst du etwas Besonderes und bist gerne auch kreativ, empfehle ich dir das Bullet Journal Notizbuch von Lebenskompass *. Hier sind bereits zusätzlich Sticker mit enthalten.

 

 # 4 Was für eine Art von Journal möchtest du schreiben?

 

Setz dich nicht unter Druck, sondern schau einfach mal, worauf du Lust hast, und schreib einfach los!

 

Frau journalt am Tisch Stark nach Trennung

 

Was für Tipps und Hinweise gibt es beim Schreiben eines Journals?

 

Das Wichtigste gleich am Anfang: Lege einen schönen Platz und möglichst eine bestimmte Zeit zum Schreiben fest. Journal schreiben lebt von der Regelmäßigkeit, deshalb mach es dir so einfach wie möglich. Wenn du morgens gleich beim Aufwachen und abends beim Zubettgehen schreibst, lege dir dort dein Journal und Stifte parat. Schau, wie du nach ein paar Tagen deinen möglichen „Schweinehund“ überlisten kannst und beuge deshalb schon einmal vor.

Lasse deine Gedanken frei fließen und schreibe, was du denkst. Sei offen und ehrlich mit dir selbst, auch wenn es unangenehm oder herausfordernd sein kann. Das Journaling ist ein sicherer Raum für deine innersten Gedanken und Gefühle.

Falls du Inspiration brauchst, um mit dem Schreiben zu beginnen, nutze Fragen, die dich dazu anregen, über bestimmte Themen oder Aspekte deines Lebens nachzudenken. Dies kann dir helfen, einen Fokus zu setzen und neue Perspektiven zu entdecken.

Vor und nach dem Schreiben kannst du dir Zeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen, zu meditieren oder zu reflektieren. Dies ermöglicht es dir, in einen bewussten Zustand einzutreten und dich auf deine inneren Gedanken und Gefühle einzustimmen.

Probiere verschiedene Formate aus, um dein Journal zu gestalten. Du kannst traditionell mit Stift und Papier schreiben, ein digitales Journal verwenden oder sogar kreative Elemente wie Zeichnungen oder Collagen einbeziehen. Finde heraus, was für dich am besten funktioniert und dich inspiriert.

Abwechslung in deinem Journaling kann helfen, neue Denkmuster anzuregen. Verwende Listen, Mindmaps oder Diagramme, um Ideen zu organisieren, Ziele zu visualisieren oder Zusammenhänge besser zu verstehen.

Wenn du möchtest, integriere kreative Elemente wie Zeichnungen, Collagen, Farben oder Schreibstile in dein Journal. Dies fördert die kreative Entfaltung und ermöglicht es dir, auf verschiedene Arten auszudrücken.

Vor allem sei geduldig und liebevoll mit dir selbst. Das Journaling ist ein Prozess, der Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Akzeptiere, dass es gute und schlechte Tage geben wird und dass der Wert des Journals im Prozess des Ausdrucks und der Selbstreflexion liegt, nicht in perfekten Einträgen.
Aber bleibe dran und gib nicht gleich das Schreiben des Journals auf.

 

2 Journal mit Kaffee Stark nach Trennung

 

Welche Fragen kann ich mir stellen?

 

Du kannst dir alle Fragen stellen, die dir einfallen. Hier habe ich dir ein paar Lieblingsfragen von mir aufgeschrieben:

Tägliche Fragen:

  • Wofür bin ich dankbar?
  • Was ist meine positive Affirmation für diesen Tag?
    (Wie du deine Affirmation findest, habe ich hier beschrieben.)
  • Was ist heute mein Fokus/Ziel?
  • Welche positiven Momente habe ich heute erlebt?
  • Welche Erfolge habe ich heute gehabt?
  • Welche Gedanken oder Gefühle beschäftigen mich gerade?

Reflexionsfragen:

    • Was bedeutet Erfolg für mich?
    • Welche Stärken habe ich und welche davon setze ich im Moment ein?
    • Was raubt mir Energie und was kann ich dagegen unternehmen?
    • Was bedeutet Selbstliebe für mich?
    • Was würde ich ändern, wenn es kein „aber“ gibt?
    • Wo sehe ich mich in 1 Jahr, in 3 Jahren, in 5 Jahren?

 

Was sollte ich beim Journal schreiben vermeiden?

 

Vermeide es auf jeden Fall, dich selbst runterzumachen oder negativ zu beurteilen. Sei stattdessen liebevoll und mitfühlend mit dir selbst. Übe dich also in Impathie. Esther Nogler hat dies hier sehr gut beschrieben.  Sieh das Journal als einen Ort des Wachstums und der Unterstützung an.

Vergleiche dich nicht mit anderen, sondern höchstens mit dir selbst vor 1 Monat oder 1 Jahr. Freue dich, dass du einmalig bist.

Schreibe offen und ehrlich auf, was du möchtest und denke dabei nicht an andere Personen. Es ist allein dein Journal und du bestimmst, was du schreibst.

 

Fazit

 

Nutze die Vorteile wie Selbstreflexion, emotionale Verarbeitung und Kreativitätsförderung beim Schreiben eines Journals. Auf welche Art du dabei schreibst, ist völlig egal, denn es muss nur dir alleine gefallen. Sei offen und ehrlich beim Schreiben und gleichzeitig achtsam und liebevoll mit dir selbst. Die Beantwortung deiner Fragen hilft dir dabei, dich immer weiterzuentwickeln und deiner Ziele und Wünsche bewusst zu sein.

Ich selbst schreibe im Moment ein Achtsamkeitsjournal, denn hier kann ich dieses Thema jeden Tag noch besser beleuchten. Meine persönliche Meinung vom Journaling findest du in diesem Blogartikel.

Hast du Fragen zum Schreiben eines Journals, dann melde dich gerne bei mir.

 

 

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Wer schreibt hier?

Portraitfoto Claudia Kielmann, Coach "Stark nach Trennung"

Ich bin Claudia, und als Trennungscoach unterstütze ich Frauen in Trennungssituationen. In meinen Blogbeiträgen findest du mein Wissen und meine Erfahrungen rund um die Themen "Trennung" und "Persönlichkeits-entwicklung".


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6 Kommentare

  1. Julia

    Liebe Claudia,

    als ich Dein Blogtitel las, war ich der Meinung, Du kannst mir nichts Neues erzählen. Jetzt weiß ich, dass ich NICHTS über Journaling wusste xD Es gibt so viele Facetten.

    Danke dass Du das Thema so klar für uns aufbereitet hast.
    Julia

    Antworten
    • Claudia

      Liebe Julia,
      vielen Dank für deinen wertschätzenden Kommentar. Ich freue mich, dass du etwas aus dem Blogartikel mitnehmen konntest.
      Alles Gute für dich
      Claudia

      Antworten
  2. Ursula Eggers

    Hallo Claudia,
    schon lange will ich mit dem Journaling anfangen, frage mich aber immer, welches Journal das Beste für mich ist. Jetzt weiß ich, was zu tun ist: einfach anfangen!
    Vielen Dank für den Artikel,
    Ursula

    Antworten
    • Claudia

      Liebe Ursula,
      genauso ist es – einfach anfangen. Alles andere wird sich finden. Ich freue mich, wenn dir der Blogartikel den letzten Stupser zum Anfangen gegeben hat.
      Alles Gute
      Claudia

      Antworten
  3. Sabine

    Liebe Claudia, auch ich höre immer wieder von Journaling und zerdenke, wo und wie anfangen. Deine Zeilen motivieren mich, einfach zu starten. Zu tun. Danke dir!

    Antworten
    • Claudia

      Liebe Sabine,
      manchmal ist es schwer einen Anfang zu machen. In diesem Momenten ist es gut, einfach anzufangen und nicht alles zu zerdenken. Deshalb freue ich mich sehr über deinen Kommentar und dass du einfach startest. Genau das war meine Intension – einfach machen. Viel Freude mit dem Journaln.
      Alles Gute für dich,
      Claudia

      Antworten

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