Was ist Trauma Bonding und wie kannst du dich daraus lösen?

von | Feb. 11, 2024 | Blog, Trennung | 0 Kommentare

Last Updated on 25. April 2025 by Claudia

Als Trennungscoach habe ich leider immer wieder mit Menschen zu tun, die unter Trauma Bonding leiden oder gelitten haben. Vielen Betroffenen selbst ist es leider nicht klar, was dies genau ist bzw. warum sie so fühlen, wie sie fühlen.

Aus diesem Grund möchte ich in diesem Blogartikel aufklären, was Trauma Bonding ist, wie es entsteht und wie sich Betroffene daraus lösen können.

 

Trauma Bonding – auf Deutsch auch Traumabindung genannt – beschreibt eine starke emotionale Verbindung zwischen einer Person und jemandem, der ihr wiederholt schadet. Diese Bindung entsteht nicht aus echter Liebe oder gegenseitigem Respekt, sondern durch ein Wechselspiel von Schmerz und scheinbarer Nähe. Typisch ist ein Kreislauf aus Missbrauch, Entschuldigung, Versöhnung und Hoffnung – gefolgt von erneutem Schmerz. Das kann dazu führen, dass Betroffene trotz schlechter Behandlung immer wieder zurückkehren und glauben, sie könnten die Beziehung „retten“ oder der andere würde sich ändern. Es ist ein tief verwurzeltes psychisches Muster, das aus emotionalem Stress, Abhängigkeit und überlebensgesteuertem Verhalten entsteht.

 

Hier ist ein typisches Beispiel von Trauma Bonding:

Stell dir vor, Anna ist mit Lukas zusammen. Immer wieder schreit er sie an, macht sie klein und lässt sie im Unklaren, ob sie überhaupt noch zusammen sind. Dann schickt er plötzlich liebe Nachrichten, entschuldigt sich tränenreich und sagt, ohne sie könne er nicht leben. Anna fühlt sich gesehen, gebraucht – fast wie in einem Liebesfilm. Sie bleibt, obwohl sie innerlich leidet. Sie klammert sich an die schönen Momente und hofft, dass es wieder „so wird wie am Anfang“. Was sie dabei nicht merkt: Sie ist in einer Trauma-Bindung gefangen.

 

Für Außenstehende ist Trauma Bonding oftmals nicht nachzuvollziehen. Wenn man allerdings in dieser Beziehung steckt, ist es eine Abhängigkeit, in diesem Fall eine emotionale Abhängigkeit. Trauma Bonding ist eine spezifische Form der emotionalen Abhängigkeit, die in traumatischen oder missbräuchlichen Situationen entsteht. Hier findest du meinen Blogartikel zum Thema emotionale Abhängigkeit. Darin habe ich u.a. beschrieben, wie du merkst, dass du emotional abhängig bist, welche Ursachen dafür der Grund sein können und wie du dich daraus lösen kannst.

 

Trauma Bonding Claudia Kielmann Stark nach Trennung Frau traurig am Boden

 

Trauma Bonding: 5 Faktoren, die dazu führen können

 

Trauma Bonding entsteht oft, weil unser inneres System versucht, mit einer belastenden oder gefährlichen Situation irgendwie zurechtzukommen. Es ist sozusagen ein Überlebensmechanismus, der in schmerzhaften Beziehungen aktiviert wird. Dabei spielen bestimmte psychologische Faktoren eine Rolle, die das Entstehen einer solchen Bindung begünstigen. Fünf dieser Hauptfaktoren stelle ich dir jetzt näher vor.

 

Wiederholte traumatische Ereignisse

Schauen wir uns die Lebensgeschichte von Susanne an. Sie hat in ihrer Kindheit sehr unter ihrem Vater mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung gelitten. Er war gegenüber Susanne emotional und körperlich in ihrer Kindheit gewalttätig. Dies hat sich später in ihrer Partnerschaft fortgesetzt. Allerdings war ihr das aber nicht klar, denn ihr Partner war anfangs sehr liebevoll und hat alles für sie getan. Nach und nach schlich sich erst eine emotionale Gewalt in die Partnerschaft ein, später wurde auch der Partner Susanne gegenüber körperlich und sexuell gewalttätig. Sie ist also wieder in ein gleiches Beziehungsmuster wie in ihrer Kindheit gerutscht.

Wenn ein Mensch immer wieder traumatische Erfahrungen oder Missbrauch erlebt – besonders schon in der Kindheit – prägt das das ganze Beziehungsleben. Unser Nervensystem lernt, sich an diese ständige Anspannung zu gewöhnen, und interpretiert sie irgendwann als „normal“. In solchen Situationen kann sich eine starke emotionale Bindung zum Täter entwickeln – nicht, weil echte Nähe besteht, sondern weil es für das Opfer eine Überlebensstrategie ist. Es versucht unbewusst, Kontrolle über die Situation zu gewinnen, indem es sich an den Peiniger bindet, hofft auf bessere Zeiten – oder glaubt, selbst schuld zu sein. Dieses Muster kann sich später in Partnerschaften wiederholen, ohne dass den Betroffenen der Zusammenhang sofort bewusst ist.

 

Machtungleichgewicht und Kontrollmechanismen

In toxischen Beziehungen gibt es oft ein deutliches Ungleichgewicht: Eine Person hat die Kontrolle, die andere ordnet sich unter – oft ohne es anfangs zu merken. Der kontrollierende Partner bestimmt über Nähe, Distanz, Aufmerksamkeit oder sogar über Entscheidungen im Alltag. Das Opfer beginnt, sich stark von der Stimmung und Anerkennung des anderen abhängig zu fühlen. Dadurch wächst das Gefühl von Ohnmacht, und gleichzeitig wird es immer schwerer, sich zu lösen – vor allem, wenn die Kontrolle liebevoll oder fürsorglich verpackt ist. Diese Dynamik verstärkt das Trauma Bonding, weil sie das emotionale Band trotz Schmerz und Unsicherheit immer enger schnürt.

Wenn du mehr über eine toxische Beziehung wissen möchtest, kannst du dies in meinem Blogartikel „Was ist eine toxische Beziehung und wie kann ich mich daraus lösen“ nachlesen.

Melanie hat einige unglückliche Partnerschaften erlebt. Bis sie ihren Traummann gefunden hat. Er hat ihr alles von den Augen abgelesen, sie behütet und sie sehr verwöhnt. Sie selbst hatte schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie die ganz große Liebe findet. Umso stärker war ihr Gefühl für ihren Partner und hat deshalb auch alles für ihn gemacht. Als ihr Partner nach und nach Melanie immer mehr kontrolliert hat, sie von Familie und Freunden – von ihr unbewusst – isoliert hat, hat er seine Macht über sie immer mehr ausgespielt und sie fühlte ich immer wertloser und kleiner.

 

Verwirrung von Liebe und Manipulation 

Julia ist in ihrer Partnerschaft sehr glücklich. Sie kennt ihre Partnerin noch nicht lange, aber sie haben die gleichen Wünsche und Ziele im Leben. Sie freut sich auf jede gemeinsame Stunde mit ihr. Ab und zu kommt es jetzt vor, dass ihre Partnerin ihr etwas sagt, was nachweislich nicht stimmen kann. Wenn Julia sie darauf anspricht, wird ihr gesagt, dass sie dies falsch verstanden hat oder dass sie ein „Dummerchen“ ist und die Zusammenhänge nicht begreifen kann. Einen Tag später bekommt sie einen Blumenstrauß oder eine Einladung zu einem tollen, gemeinsamen Essen. Julia ist hin- und hergerissen. Sie liebt ihre Partnerin und deshalb spielt sie die Manipulationen herunter. Sie stellt ihre eigene Wahrnehmung infrage und nimmt die Lügereien als Wahrheit hin.

In einer Beziehung, in der sich liebevolle Gesten mit verletzenden Verhaltensweisen abwechseln, kann leicht eine emotionale Verwirrung entstehen. Gerade wenn auf verletzende Worte oder Lügen plötzlich wieder Zärtlichkeit, Geschenke oder Entschuldigungen folgen, fällt es schwer, das Verhalten des anderen richtig einzuordnen. Das Opfer klammert sich an die schönen Momente und beginnt, die verletzenden Anteile zu verdrängen oder zu rechtfertigen. Oft wird die Manipulation dabei nicht als solche erkannt – sondern mit echter Liebe verwechselt. Diese emotionale Achterbahnfahrt trägt stark zur Entstehung von Trauma Bonding bei, weil sie Unsicherheit mit Nähe vermischt und das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung untergräbt.

 

Isolation und Abhängigkeit 

In toxischen Beziehungen ist es nicht ungewöhnlich, dass der Peiniger bewusst oder unbewusst dafür sorgt, dass das Opfer immer mehr den Kontakt zur Außenwelt verliert. Diese Isolation kann ganz unterschiedlich aussehen: durch räumliche Trennung, das Abwerten von Freunden und Familie oder subtile Hinweise, dass niemand anderes die Beziehung verstehen würde. Je weniger soziale Verbindungen das Opfer hat, desto mehr steigt die emotionale und praktische Abhängigkeit vom Partner. Dadurch fehlt oft die wichtige Außenperspektive – also Menschen, die Warnsignale erkennen oder Unterstützung anbieten könnten. Diese Abhängigkeit kann sich schleichend entwickeln und macht es Betroffenen besonders schwer, sich aus der Beziehung zu lösen.

Antonia ist mit ihrem Freund 6 Monate zusammen. Sie haben sich im Urlaub kennen und lieben gelernt. Da sie weit voneinander entfernt wohnen, zieht Antonia in seine Wohnung und hat ihren alten Job gekündigt. Sie hat für ihn ihr altes Leben komplett aufgegeben. Er möchte nicht, dass sie gleich wieder arbeitet. „Sie soll erstmal hier in dieser Gegend ankommen“. Ihre alten Freunde fanden den Umzug zu überstürzt. Sie und besonders ihr Freund sehen dies ganz anders. Deshalb hat Antonia keinen Kontakt mehr zu ihren „alten“ Freunden. Dies bedeutet, dass sie komplett sozial isoliert lebt und deshalb keine anderen Gesprächspartner als ihren Freund und ggf. Freunden von ihm hat. Eine soziale Isolation oder auch soziale Gewalt kann auch schnell auf andere Gewaltarten ausgeweitet werden.

Überlebensmechanismen des Gehirns 

Unser Gehirn ist darauf programmiert, uns in extremen Belastungssituationen zu schützen – auch wenn das manchmal paradox wirkt. In gefährlichen oder traumatischen Beziehungen kann es passieren, dass Betroffene beginnen, positive Gefühle für die Person zu entwickeln, die ihnen eigentlich schadet. Dieses Phänomen ist als Stockholm-Syndrom bekannt: Eine unbewusste Strategie, um sich an die Bedrohung zu gewöhnen, Sicherheit vorzutäuschen und sich emotional zu stabilisieren. Das Gehirn blendet dabei Teile der Realität aus – nicht aus Schwäche, sondern aus purer Überlebensnotwendigkeit.

Lisa war über viele Jahre mit einem Partner zusammen, der sie emotional kontrolliert und regelmäßig bedroht hat. Trotz vieler verletzender Erlebnisse hat sie immer wieder betont, wie sehr sie ihn liebt und dass er „tief im Inneren ein guter Mensch“ sei. Sie fühlte sich stark mit ihm verbunden und hat seine Aggressionen mit seinen schweren Kindheitserfahrungen erklärt. Ihre Gedanken kreisten ständig um ihn – selbst dann, wenn er sie verletzt hatte. Rückblickend erkennt sie: Diese Bindung war kein Zeichen echter Liebe, sondern ein Schutzmechanismus ihres Gehirns, um die ständige Angst irgendwie auszuhalten.

 

 

Trauma Bonding Claudia Kielmann Stark nach Trennung Frau Hände vor dem Gesicht

 

Diese 7 Handlungen machen die Peiniger

In den vorherigen Beispielen konntest du bereits erkennen, wie subtil – oder auch sehr offensichtlich – Täter:innen agieren können. Hier zeige ich dir sieben typische Verhaltensweisen, die häufig in toxischen Beziehungen vorkommen und ein Trauma Bonding begünstigen.

 

  1. Manipulation
    Peiniger nutzen gezielte Manipulationstechniken, um ihr Opfer zu steuern – manchmal sehr offen, oft aber auch sehr subtil. Dazu zählen Lügen, verdrehte Wahrheiten, Gaslighting (also das systematische Infragestellen der Wahrnehmung des Opfers), Schuldumkehr oder emotionale Erpressung. Ziel ist es, das Opfer zu verunsichern und abhängig zu machen.
  2. Isolation
    Oft sorgen Peiniger dafür, dass das Opfer den Kontakt zu seinem Umfeld verliert – zu Freund:innen, Kolleg:innen oder Familienmitgliedern. Diese soziale Isolation verstärkt die emotionale Abhängigkeit und verhindert, dass sich Betroffene Hilfe holen oder ihre Situation überhaupt hinterfragen können. Manchmal geschieht das ganz langsam und beinahe unbemerkt.
  3. Dominanz und Kontrolle
    Ob Geld, Freundeskreis, Beruf oder Kleidung – viele Täter:innen wollen über möglichst viele Lebensbereiche des Opfers bestimmen. Diese Kontrolle gibt ihnen ein Gefühl von Macht und sorgt gleichzeitig dafür, dass das Opfer sich klein, ohnmächtig und wertlos fühlt.
  4. Gewalt oder Drohungen
    In manchen Beziehungen kommen auch körperliche, sexuelle oder massive psychische Übergriffe vor – oder es wird zumindest damit gedroht. Diese Form der Gewalt dient dazu, das Opfer dauerhaft einzuschüchtern und in ständiger Angst zu halten.
  5. Wechsel von Liebe und Misshandlung
    Gerade diese Dynamik ist besonders perfide: Nach verletzenden oder demütigenden Momenten folgt plötzlich wieder Zuneigung, Reue oder scheinbare Nähe. Diese emotionale Achterbahnfahrt bringt das Opfer in einen Zustand innerer Verwirrung – und verstärkt paradoxerweise oft das Gefühl von „Liebe“ oder Hoffnung.
  6. Kontrolle der Kommunikation
    Peiniger überwachen nicht selten die Kommunikation des Opfers – etwa durch Handy-Checks, verbotene Kontakte oder Einschränkungen bei der Nutzung von sozialen Medien. Ziel ist es, Informationen zu kontrollieren und andere Einflüsse fernzuhalten, die dem Opfer helfen oder es stärken könnten.
  7. Herabwürdigung und Erniedrigung
    Viele Betroffene erleben ständige Kritik, Spott, Beschämung oder gezielte Abwertungen durch ihre Peiniger. Dadurch wird ihr Selbstwert nach und nach zerstört – und sie verlieren das Vertrauen in sich selbst, ihre Wahrnehmung und ihre Kraft, sich zu wehren.
Trauma Bonding Claudia Kielmann Stark nach Trennung Frau mit dem Rücken zum Betrachter

 

Mögliche Konsequenzen von Trauma Bonding

 

Trauma Bonding hinterlässt oft langfristige Spuren, die sich in verschiedenen Lebensbereichen bemerkbar machen. Die emotionalen Wunden und die tiefe Verstrickung mit dem Peiniger können schwerwiegende Folgen haben, die über das Ende der Beziehung hinausreichen. Hier sind sieben der häufigsten Konsequenzen, die Betroffene erleben können:

  1. Emotionale Instabilität
    Nach einer solchen Erfahrung fällt es den Betroffenen oft schwer, ihre Emotionen zu regulieren. Es kann zu starken Stimmungsschwankungen, intensiven Angstzuständen, depressiven Phasen oder sogar posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) kommen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen.
  2. Niedriges Selbstwertgefühl
    Das ständige Herabsetzen und Manipulieren kann dazu führen, dass Betroffene ihr Selbstwertgefühl verlieren. Sie fühlen sich wertlos, ungeliebt und sind oft nicht in der Lage, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen oder Grenzen zu setzen. Die ständige Bestätigung durch den Peiniger fehlt, wodurch das Selbstvertrauen weiter schwindet.
  3. Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen
    Die Erfahrungen aus einer traumatischen Bindung führen häufig dazu, dass es Betroffenen schwerfallen kann, gesunde, vertrauensvolle Beziehungen zu anderen aufzubauen. Sie fürchten, erneut verletzt zu werden und haben Probleme damit, sich emotional zu öffnen oder Intimität zuzulassen.
  4. Risiko für wiederholten Missbrauch
    Ohne eine Verarbeitung des Trauma Bondings besteht die Gefahr, dass Betroffene wieder in ähnliche, toxische Beziehungsmuster zurückfallen. Sie könnten sogar unbewusst nach Partner:innen suchen, die ihnen das gleiche Leid zufügen, das sie zuvor erlebt haben.
  5. Körperliche Gesundheitsprobleme
    Langfristiger emotionaler Stress kann zu erheblichen physischen Beschwerden führen. Betroffene sind einem höheren Risiko ausgesetzt, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Problemen oder Schlafstörungen zu leiden, da der Körper auf die ständige Belastung mit chronischen Krankheiten reagiert.
  6. Selbstschädigendes Verhalten
    In vielen Fällen entwickeln Betroffene Mechanismen, um mit den erlebten Schmerzen umzugehen. Dies kann in Form von Drogenmissbrauch, Essstörungen oder selbstverletzendem Verhalten geschehen – alles Versuche, die inneren emotionalen Wunden zu betäuben.
  7. Schwierigkeiten bei der beruflichen und persönlichen Entwicklung
    Trauma Bonding kann dazu führen, dass Betroffene in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung blockiert sind. Sie haben oft Schwierigkeiten, ihre Ziele zu verfolgen, ihre Karriere voranzutreiben oder ein erfülltes Leben zu führen, da die erlebten Traumata ihre Fähigkeit zur Selbstverwirklichung und Entfaltung massiv einschränken.
Trauma Bonding Claudia Kielmann Stark nach Trennung Frau im Hintergrund Peiniger

So können sich Betroffene vom Trauma Bonding lösen

Das Auflösen von Trauma Bonding ist ein schwieriger und oft langwieriger Prozess, der viel Geduld, Selbstreflexion und in vielen Fällen auch professionelle Hilfe erfordert. Jeder Weg zur Heilung ist individuell, aber es gibt wichtige Schritte und Strategien, die Betroffenen helfen können, sich aus der emotionalen Falle zu befreien.

 

Akzeptanz und Einsicht 

Der erste Schritt besteht darin, die Realität der eigenen Beziehung zu erkennen. Es ist entscheidend, dass Betroffene verstehen, dass Trauma Bonding kein Zeichen von echter Liebe oder Unterstützung ist, sondern das Ergebnis traumatischer, oft missbräuchlicher Umstände. Die Einsicht, dass die Bindung schädlich und ungesund ist, ist der Schlüssel, um die Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen.

 

Selbstfürsorge praktizieren 

Selbstfürsorge ist ein fundamentaler Bestandteil des Heilungsprozesses. Dazu gehört nicht nur die Pflege der körperlichen Gesundheit durch gesunde Ernährung, Zugabe von Nährstoffen und Vitaminen, Bewegung und ausreichend Schlaf, sondern auch die mentale Gesundheit zu stärken. Meditation, Achtsamkeitsübungen, Zeit für Hobbys und der bewusste Umgang mit Stress sind wichtig. Zusätzlich sollte man sich bewusst positiven Gedanken und Aktivitäten zuwenden, die das Selbstwertgefühl wieder aufbauen und stärken. (Hier findest du Übungen der positiven Psychologie)

 

Grenzen setzen und durchsetzen 

Durch das Trauma Bonding haben Betroffene oft ihre Fähigkeit verloren, gesunde Grenzen zu erkennen und zu wahren. Ein zentraler Schritt ist, diese Fähigkeit zurückzugewinnen. Das Setzen klarer Grenzen schützt vor weiteren Verletzungen und gibt den Betroffenen die Kontrolle über ihr Leben zurück. Besonders im Umgang mit dem ehemaligen Peiniger ist es wichtig, nicht nur verbal Grenzen zu setzen, sondern diese auch konsequent durchzusetzen und zu respektieren.

 

Ressourcen und Unterstützung nutzen 

Die Suche nach Unterstützung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Heilung. Selbsthilfegruppen – ob online oder offline – bieten Betroffenen die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Dies kann nicht nur Trost spenden, sondern auch das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. Der Kontakt zu Menschen, die ähnliche Herausforderungen durchlebt haben, kann motivieren und stärken.

 

Aufbau gesunder Beziehungen 

Der Wiederaufbau gesunder Beziehungen ist ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen in andere Menschen zurückzugewinnen. Betroffene sollten bewusst nach vertrauenswürdigen Freunden, Familienmitgliedern oder neuen Bekannten suchen, bei denen sie sich sicher und unterstützt fühlen können. Es ist ebenfalls hilfreich, den Kontakt zu „alten“ Freunden oder Familienmitgliedern wieder aufzunehmen, die möglicherweise während des Trauma Bonding verloren gingen. Diese gesunden Beziehungen können dabei helfen, positive Erfahrungen mit Vertrauen und Geborgenheit zu sammeln und das soziale Netzwerk wieder zu stärken. 

 

Geduld und Selbstmitgefühl 

Der Weg aus dem Trauma Bonding ist oft lang und schwierig. Es ist wichtig zu erkennen, dass Heilung nicht über Nacht geschieht. Geduld mit sich selbst zu haben und sich für den Fortschritt zu loben, auch wenn er klein erscheint, ist entscheidend. Selbstmitgefühl hilft, sich nicht für vergangene Fehler oder gescheiterte Versuche zu verurteilen, sondern sich liebevoll und fürsorglich zu behandeln. Nur so kann man sich von den emotionalen Wunden des Trauma Bondings befreien.

 

Professionelle Hilfe suchen 

Der Weg aus dem Trauma Bonding wird oft von emotionalen und psychischen Herausforderungen begleitet, die ohne professionelle Hilfe schwer zu bewältigen sind. Therapeuten und Coaches, die auf Trauma und Missbrauch spezialisiert sind, können wertvolle Unterstützung bieten. Sie helfen dabei, die tief sitzenden Traumata zu bearbeiten, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln und die innere Stärke zu finden, sich von den Fesseln des Trauma Bonding zu lösen. Ein erfahrener Experte kann den Betroffenen dabei begleiten, die Vergangenheit zu heilen und die Grundlage für ein gesundes, selbstbestimmtes Leben zu legen.

 

Der Weg zur Heilung: Schlussfolgerung und Perspektiven

Trauma Bonding ist eine tiefgreifende und komplexe Dynamik, die häufig in toxischen Beziehungen entsteht. Diese Bindung dient oft als Überlebensmechanismus und kann weitreichende Auswirkungen auf die körperliche, geistige und emotionale Gesundheit haben. Der Prozess, sich aus einem Trauma Bonding zu befreien, ist nicht einfach und kann mit vielen Herausforderungen verbunden sein. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass Heilung Zeit braucht und es absolut in Ordnung ist, diese Zeit für sich selbst zu nehmen. Sei geduldig mit dir, übe Mitgefühl und erkenne, dass der Weg zur Freiheit von diesen Bindungen ein aktiver Prozess ist – ein Schritt nach dem anderen. Suche dir die Unterstützung, die du brauchst, um wieder in deine eigene Stärke zu kommen und ein Leben voller Liebe und Respekt für dich selbst zu führen.

 

Bist du bereit, dich von den Ketten des Trauma Bondings zu befreien?
Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Ich unterstütze dich dabei, die emotionale Freiheit zu finden, die du verdienst. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, die dir helfen, dein Leben wieder in die Hand zu nehmen und gesunde Beziehungen zu führen.


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Portraitfoto Claudia Kielmann, Coach "Stark nach Trennung"

Ich bin Claudia, und als Trennungscoach unterstütze ich Frauen in Trennungssituationen. In meinen Blogbeiträgen findest du mein Wissen und meine Erfahrungen rund um die Themen "Trennung" und "Persönlichkeits-entwicklung".


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