Weihnachten nach der Trennung: Emotionale Herausforderungen für getrennte Eltern meistern

von | Okt 9, 2024 | Blog, Trennung | 0 Kommentare

Last Updated on 9. Oktober 2024 by Claudia

Die Weihnachtstage sind besondere Tage. Oftmals soll Weihnachten als das Fest der Liebe zelebriert werden: Es soll großartiges Essen geben und alle sollen glücklich sein. All das sind viel zu hohe Erwartungen an diese Tage. Besonders getrenntlebende Elternteile haben enorme emotionale Herausforderungen, Weihnachten nach der Trennung zu einem fantastischen Erlebnis zu machen. Außerdem, es ist gar nicht gesagt, dass die Kinder an diesen Feiertagen bei dem jeweiligen Elternteil sind. In diesem Blogartikel geht es deshalb genau um all diese emotionalen Herausforderungen und wie du damit umgehen kannst.

 

Weihnachten ist die Zeit der Familie und des gemeinsamen Erlebens einer schönen Zeit. Für Elternteile, die sich kürzlich getrennt haben, kann dies aber sehr schwierig sein. Es könnte sein, dass diese Person sich an alte Zeiten erinnert, in der man noch als Familie gemeinsam mit den Kindern gefeiert hat. Jetzt kann das Fehlen des Partners oder der Partnerin weh tun. Dies kann damit zu tun haben, dass der Traum eines wunderschönen Familienlebens zerbrochen ist oder einfach der Mensch fehlt.

Egal wann die Trennung war, es könnte sein, dass gemeinsame Kinder beim anderen Elternteil über die Feiertage sind und du somit vielleicht alleine unter dem „Weihnachtsbaum“ sitzt.   

Um sich nicht einsam zu fühlen, solltest du überlegen, was du Weihnachten gerne machen möchtest. Willst du dich ggf. ehrenamtlich engagieren oder möchtest du mit anderen alleinstehenden Menschen etwas gemeinsam unternehmen? Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, der Einsamkeit zu entkommen.

Ich habe mich an Weihnachten, wenn die Kinder bei ihrem Vater waren, ehrenamtlich engagiert. Dies hat mir gutgetan, weil ich mich mit anderen Menschen austauschen konnte und gleichzeitig hat es ein Glücksgefühl erzeugt, weil ich mich dort einbringen konnte.

 

Schuldgefühle

Viele getrenntlebende Elternteile kämpfen mit Schuldgefühlen in der Weihnachtszeit, denn die Kinder erleben Weihnachten natürlich nicht mehr so, wie sie es vorher gekannt haben. In den meisten Fällen wechseln die Kinder zwischen zwei Haushalten hin und her. Gefeiert wird Weihnachten also mehr als einmal, aber eben nicht mehr zusammen.

Es kann auch passieren, dass ein Elternteil Weihnachten komplett alleine ist, weil der andere Elternteil mit den Kindern zu Verwandten weiter weggefahren ist oder weil dieser nicht mehr in der Nähe des anderen Elternteils wohnt. Dann wird Weihnachten immer nur mit einem Elternteil gefeiert. Je nachdem, wie alt die Kinder sind, müssen sie sich zwischen den Elternteilen an Weihnachten entscheiden. Dies wiederum führt möglicherweise zu Schuldgefühlen bei einem Elternteil, dass es die Ursprungsfamilie nicht mehr gibt.

In diesem Fall ist es wichtig, die Schuldgefühle zwar zu fühlen, aber auch gleichzeitig sich selbst in den Fokus zu stellen, um sich zu fragen, wäre ein gemeinsames Weihnachten als Familie wirklich so wichtig, dass die Trennung nicht richtig und gut war? Eine Trennung macht keiner ohne Grund und genau dies solltest du dir klarmachen, wenn du Schuldgefühle hast.

Genau diese oben genannten Schritte habe ich immer dann gemacht, wenn ich ein Anflug von Schuldgefühlen hatte. Da für mich, aber auch für die Kinder, die Trennung sich immer richtig angefühlt hat, habe ich selten Schuldgefühle gehabt.

 

Emotionale Belastung durch Co-Parenting

Co-Parenting ist das Aufziehen von gemeinsamen Kindern, ohne in einer gemeinsamen Liebesbeziehung zu sein. Wenn deine Partnerschaft nicht einvernehmlich zu Ende gegangen ist, kann das Co-Parenting – besonders natürlich Weihnachten – zu Schwierigkeiten und emotionalen Belastungen führen. Situationen, wie zum Beispiel ein gemeinsames Geschenk für ein Kind zu besorgen oder die Weihnachtstage aufzuteilen, kann emotional für beide Elternteile schwierig sein. In diesen Fällen muss eine einvernehmliche Lösung im Sinne des Kindes geschaffen werden.

In diesen Fällen kann es hilfreich sein, wenn die Absprachen per Mail getroffen werden oder wenn jeder Elternteil etwas auf den anderen zugeht, um so die emotionale Belastung für sich selbst abzuschwächen.

Ich habe meine Abstimmungen mit dem Vater in der Regel immer per Mail durchgeführt, sodass ich nicht immer sofort antworten musste und überlegen konnte, was für die Kinder das Beste war. So konnte ich meine emotionale Belastung minimieren.

 

Isolation

Oftmals hat die Umwelt noch immer die Vorstellung von einem perfekten Weihnachten, an dem die gesamte Familie glücklich um den gemeinsamen Tisch sitzt und isst und alle Geschenke, die unter dem Baum liegen, gemeinsam ausgepackt werden. Dieses Bild kann jetzt nicht mehr bedient werden. Aus einem Gefühl heraus, nicht mehr dazuzugehören oder nicht genug zu sein, können sich getrenntlebende Elternteile abgehängt und isoliert fühlen.

Deshalb ist es sinnvoll, besonders in der Vorweihnachtszeit Termine mit und ohne Kinder mit anderen Menschen zu machen. Dies könnten gemeinsame Besuche mit Freunden von Weihnachtsmärkten, Musik- oder Lese-Events oder auch ein Besuch eines Museums sein. Sportliche oder kreative Aktivitäten oder Termine zum gemeinsamen Spielen sind auch immer wieder schön. So kannst du dich nicht isoliert fühlen und gleichzeitig auch eine wunderschöne Advents- und Weihnachtszeit genießen.

Ich habe das Glück gehabt, dass ich mich zu gemeinsamen Weihnachtsmarktbesuchen mit (ehemaligen) Kollegen oder Freunden verabredet habe. Die „kinderfreien“ Zeiten habe ich genutzt, um einen gemütlichen Stadtbummel zu machen oder in Ruhe ins Museum zu gehen. Mit den Kindern habe ich dann Weihnachtsfeiern von Vereinen oder Kindergarten und Schule besucht, Weihnachtsmärkte kindgerecht besucht oder gebastelt. Außerdem habe ich mich Weihnachten immer an einem kinderfreien Abend mit einer Freundin getroffen, die meine Situation sehr gut verstanden hat und mich deshalb immer eingeladen hat, mit ihr gemeinsam wunderschöne Stunden zu verleben.

 

Nimm den Druck raus

Emotionale Herausforderungen wird es immer geben, aber es ist deine Entscheidung, wie du damit umgehst. Lass dich also nicht unter Druck setzen, um ggf. den anderen Elternteil mit Geschenken, Ausflügen oder tollem Essen zu übertrumpfen. Dies ist eine Spirale, die weder für euch Eltern noch für die Kinder gut ist.

Vermeide es, dich mit dem anderen Elternteil zu vergleichen oder zu versuchen, ihn zu übertrumpfen. Jeder von euch hat seinen eigenen Stil, und das Wichtigste ist, dass die Kinder in beiden Haushalten Freude und Liebe erfahren.

Es muss nicht alles perfekt sein – weder die Deko noch das Essen. Was zählt, sind die Momente der Nähe und des Zusammenseins mit deinen Kindern. Kinder erinnern sich später weniger an das perfekte Essen, sondern an die gemeinsame Zeit, die Freude und das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Setze dir und deinen Kindern realistische Erwartungen. Weihnachten muss nicht wie in den Filmen ablaufen, um schön zu sein. Akzeptiere, dass manche Dinge nicht perfekt laufen werden, und das ist vollkommen in Ordnung.

Deshalb ist es so wichtig, dass du für dich den Druck rausnimmst, diese Zeit des Jahres perfekt zu gestalten. Genieße lieber jeden Moment mit den Kindern, die du in dieser Zeit hast und gestalte dein und euer Weihnachten nach euren Bedürfnissen und Wünschen.

 

Ist dies ggf. eine schwierige Zeit für dich und du möchtest dich stärken? Dann nutze die Möglichkeit eines unverbindlichen Kennenlerngesprächs, damit wir gemeinsam eine Lösung für dich finden können.

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Wer schreibt hier?

Portraitfoto Claudia Kielmann, Coach "Stark nach Trennung"

Ich bin Claudia, und als Trennungscoach unterstütze ich Frauen in Trennungssituationen. In meinen Blogbeiträgen findest du mein Wissen und meine Erfahrungen rund um die Themen "Trennung" und "Persönlichkeits-entwicklung".


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