Kennst du das: du hast ein Problem und findest nicht die Lösung. Es dauert bereits eine ganze Zeit und du bist immer noch nicht weiter. Aber dir fällt es so sehr schwer, um Hilfe zu bitten.
Aber warum geht es dir so? Warum ist es gerade für Menschen schwierig, die selbst viel und gerne helfen?
14 Gründe, warum um Hilfe bitten schwer ist
- Auch hier können, wie so oft, unsere Glaubenssätze eine Rolle spielen. Wer kennt nicht die folgenden Sprüche: „Du musst dich durchkämpfen.“, „Es wird einem nichts geschenkt.“, „Übernimm Verantwortung für dich.“, „Sei kein Versager.“ oder „Geben ist seliger als nehmen.“. Alle diese Sprüche können dazu führen, dass es für dich schwer ist, um Hilfe zu bitten.
- Manchmal ist es auch dein Stolz, der dich daran hindert, nach Hilfe zu fragen. Hier solltest du genauer hinschauen, warum bist du ggf. zu stolz? Liegt hier auch ein Glaubenssatz zu Grunde?
- Gerade bei psychischen Problemen kann es sein, dass fehlendes Vertrauen ein Grund ist, weswegen du nicht um Hilfe bitten willst.
- Oder gehörst du zu den Menschen, für die es wichtiger ist, dass sich alle anderen gut fühlen als du selbst? Hast du ein großes Bedürfnis nach Harmoniestreben? Dann könnte dies ein Grund sein.
- Angst vor der Abhängigkeit von deinen Helfern, könnte ein weiterer Grund sein. Wenn diese Angst berechtigt ist, solltest du nach anderen Personen zum Unterstützen Ausschau halten.
- Oftmals fühlst du dich auch schlecht, weil du meinst, dass es für Andere so aussieht, als ob du unfähig bist, es alleine zu schaffen. Auch hier könnte ein Glaubenssatz die Ursache sein.
- Gerade im beruflichen Zusammenhang ist oftmals die Meinung, dass es unprofessionell aussieht, wenn du Hilfe bei einem Thema benötigst. Oder du meinst, dass dein bislang tadelloser Ruf unter dem Hilferuf leidet. Dies ist inzwischen definitiv ein Trugschluss. Keiner kann in diesen Zeiten alles machen und wissen.
- Viel häufiger ist der Grund, dass du Angst vor einer Enttäuschung, Zurück- oder Abweisung hast. Oftmals ist es schwer zu ertragen, dass wir eventuell ein „Nein“ als Antwort auf unsere Anfrage zur Hilfe erhalten. Oftmals richtet sich das nein nicht gegen dich und deine Unterstützung, sondern vielleicht ist es ein zeitliches oder fachliches Thema. In diesen Fällen ist es sinnvoll, gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.
- Auch beim nächsten Grund kann ein Glaubenssatz die Ursache sein. Manchmal hältst du dich selbst als wertlos als unwichtig. Deshalb hast du keine Hilfe verdient oder meinst, dass andere Menschen die Unterstützung nötiger haben als du selbst.
- Kennst du den Spruch „Man zeigt keine Schwäche“? Auch dies kann zu einem negativen Glaubenssatz führen und dir damit Schwierigkeiten bereiten, wenn du eigentlich nach Hilfe fragen solltest.
- Steckst du in einem Gedankenkarussell fest und dein Selbstbewusstsein schrumpft, nur weil du um Hilfe bittest? Auch hier solltest du nach dem tieferliegenden Glaubenssatz suchen und diesen auflösen.
- Besonders bei nahen Verwandten könnte ein Grund sein, dass du deine Angehörigen nicht mit deinem Problem belasten oder sie womöglich moralisch unter Druck setzen möchtest, nur weil du Hilfe benötigst. Schau auch hier genauer hin, was der eigentliche Grund ist.
- Gerade Perfektionisten fällt es schwer, um Unterstützung zu bitten. Denn dann müssten sie eingestehen, dass sie nicht totale Alleskönner sind. Vielleicht bist du auch der Meinung, dass du es schneller selbst gelöst hast, als wenn jemand Anderes die Lösung findet.
- Ein möglicher letzter Grund ist die Verpflichtung zur Gegenleistung. Dies ist für mich in der Regel aber vorgeschoben, denn in den allermeisten Fällen bist du bereits in die Vorleistung gegangen und hättest bereits einen „Anspruch“ auf einen Gefallen.
Du siehst, es kann sehr viele verschiedene Gründe für deine Hemmungen geben, um Hilfe bei einem Thema zu bitten. Bei allen Gründen solltest du aber genauer hinschauen, warum du wirklich ein Problem mit dieser Thematik hast und den tieferliegenden Grund herausfinden.
Warum helfen wir gerne anderen Menschen?
Einer der wichtigsten Gründe ist, dass das Helfen für uns eine Pflicht ist und eine unterlassene Hilfeleistung sogar gesetzlich bestraft werden kann. Bereits als Kleinkinder ahmen wir andere Menschen nach und helfen gerne bei allen Möglichkeiten.
Helfen ist Balsam für die Seele, denn selbstloses Verhalten löst bei dir im Gehirn wohlige Gefühle aus. Wir fühlen uns dann einfach besser!
Damit wirkt sich das Helfen sehr positiv auf unsere Gesundheit aus: es stärkt das Immunsystem und reduziert Stress. Damit kann im weitesten Sinne auch ein Burn-out verhindert werden.
Man hat inzwischen nachgewiesen, dass Menschen, die Hilfe annehmen, viel resilienter sind und damit Krisen erfolgreicher überstehen können. Damit ist eindeutig, dass Helfen gleichzeitig auch eine Form von Selbstfürsorge ist.
Allerdings darf dies nicht ausarten. Gehörst du zu den Menschen, die ein sogenanntes Helfersyndrom haben? Dann solltest du aufpassen und dich nicht immer zum Helfen bereit erklären, sondern auch im Sinne der Selbstfürsorge „Nein“ sagen.
Was Brené Brown gemeint hat, ist, dass wir akzeptieren dürfen, dass wir soziale Wesen sind, die sich gegenseitig unterstützen sollen. Denn dies ist das Normalste in dieser Welt. Gemeinsam schaffen wir alles, deshalb sollten wir uns gegenseitig unterstützen.
Gemeinsam sind wir schneller und sparen Zeit und andere Ressourcen, die wir wieder für wichtigere Themen nutzen können.
Gesunde Beziehungen beruhen auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Geben und Nehmen und dies gilt auch für das Helfen.
Wenn du um Hilfe bittest, bist du nicht schwach, sondern im Gegenteil du zeigst Stärke, da du dich und deine Situation richtig einschätzt. Damit erkennst du die Wirklichkeit an und akzeptierst diese.
Hilfe annehmen schafft gleichzeitig auch die Augenhöhe mit dem Helfer und schafft Vertrauen und Verbundenheit mit dieser Person. Zusätzlich kannst du ein Problem loslassen.
Wenn du wartest und alles alleine mit dir selbst ausmachst, kann sich dein Problem verschlimmern oder bestenfalls bleibt es so. Aber willst du nicht eigentlich eine Besserung?
Besonders bei psychischen Vorgängen ist eine Unterstützung hilfreich. Dies schafft eine schnellere Lösung als alleine herumzuprobieren. Aber hier zögern wir oft und wollen uns nicht eingestehen, dass wir Hilfe benötigen. Warten macht die Probleme nur schlimmer.
Gerade hier ist es wichtig, rechtzeitig um Unterstützung zu bitten.
Je früher du Hilfe annimmst, desto eher können Erkenntnisse und eine entsprechende Besserung eintreten.
Anleitung, damit dir die Bitte nach Hilfe einfach fällt
- Spüre deine Gründe auf, warum du nicht gern um Hilfe bittest. Ändere ggf. Glaubenssätze in positive Affirmationen
- Sei dir deiner Stärken bewusst, damit bist du auch automatisch selbstsicherer
- Akzeptiere, dass es normal ist, sich gegenseitig zu unterstützen
- Bitte Personen, denen du vertraust, zuerst um Hilfe, wenn es für dich noch nicht einfach ist, um Unterstützung zu bitten
- Es ist oftmals einfacher, wenn du persönlich jemanden um Hilfe bittest
- Formuliere deine benötigte Hilfe möglichst genau. Dann weiß dein Helfer genau, was er machen muss. Damit fühlt sich der andere und auch du dich sicherer
- Erkenne, wenn du um Hilfe bittest, dass du damit andere Menschen glücklich machst.
Deshalb musst du dich nicht dafür entschuldigen. Bedanke dich gerne nachher. Dies stärkt die Beziehung untereinander. - Übe das Bitten um Hilfe. Nur so kannst du eine Veränderung in deinem Verhalten herbeiführen.
Suche dir deshalb rechtzeitig eine Unterstützung zu deinen Themen und schiebe es nicht auf, denn dadurch erreichst du keine Verbesserung deiner Situation oder deiner Gefühle.
Melde dich gerne gleich unverbindlich bei mir, um zu besprechen, wie wir für dich eine positive Veränderung herbeiführen können.
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