Viele Elternteile haben bei einer Trennung Angst, dass sie ihr Kind nach der Trennung an den Ex-Partner / die Ex-Partnerin „verlieren“. Diese Angst ist besonders bei dem Elternteil sehr hoch, das die überwiegende Betreuung des Kindes bislang gemacht hat. In Deutschland ist das immer noch sehr häufig die Frau.
In der Regel haben immer beide verheirateten Elternteile ein gemeinsames Sorgerecht. Ausnahmen kann es unter Umständen bei nicht verheirateten und bei gleichgeschlechtlichen Paaren geben.
Die Angst, bei Trennung die Kinder zu verlieren, besteht besonders darin, dass das Kind manipuliert wird und schlimmstenfalls nur noch zum Ex-Partner/in möchte.
Wie könnte eine Manipulation erfolgen?
Die Manipulation kann zum Beispiel durch Geschenke oder Geld erfolgen. Dies könnte dann besonders erfolgreich sein, wenn der ehemalige Partner / die ehemalige Partnerin viel mehr finanzielle Möglichkeiten hat und dies entsprechend ausnutzt, um die Liebe des Kindes zu kaufen.
Eine weitere Manipulation kann durch eine andere Erziehungsmethode erfolgen. Beispielsweise kann es für ein Kind sehr verlockend sein, dass es dort keine Grenzen gibt. Weder für das Verhalten noch für das Benutzen von Handy oder anderen Displays oder es gibt dort keinerlei Struktur des Tages.
Die letzte Manipulation kann durch falsche Aussagen erfolgen, die nicht stimmen, wie zum Beispiel „deine Mutter/Vater hat uns in diese Trennung gezwungen. Ich habe gar nichts gemacht / Ich wollte das nie.“ oder „deine Mutter/Vater ist (seelisch) krank, deshalb bist du bei mir viel besser aufgehoben.“
Durch Manipulationen kann sich das Kind gezwungen fühlen, die Beziehung zu einem Elternteil abzubrechen. Dies ist aber äußerst selten.
Was ist eigentlich Angst?
Angst ist das Gefühl, das mir etwas unheimlich ist. Die Angst selbst kann dir oftmals gar nicht sagen, weswegen sie dir dieses Gefühl schickt. Klar ist, dass uns die Angst vor Risiken warnen möchte. Deshalb ist die Angst auch etwas Gutes, denn gleichzeitig werden wir „aufgeschreckt“, dass wir eine Entscheidung treffen oder dass wir ins Tun kommen.
Ohne das Gefühl der Angst, würde die Menschheit nicht überlebt haben. Denn wir werden von unserem Gehirn auf etwas hingewiesen, was dieses als gefährlich einstuft. Unser Körper wird mit Hormonen wie Adrenalin überschüttet, das Herz schlägt schneller und es wird mehr Sauerstoff ins Blut transportiert. Damit sind wir in der Lage, uns schnell zu verteidigen oder zu fliehen.
Andererseits kann es auch passieren, dass uns Angst lähmt und wir so zu sagen in Schockstarre verharren.
Deshalb gibt es diesen Ausdruck im Englischen „Fight, Flight oder Freeze“ – also „Kampf, Flucht oder Starre“.
Es liegt an uns selbst, wie wir mit unseren Ängsten umgehen. Wir sind diejenigen, die unser Gehirn steuern können.
Wie gehe ich mit dieser Angst um, die Kinder nach einer Trennung zu verlieren?
Im Normalfall wirst du die Kinder nach einer Trennung von deinem Ex-Partner/deiner Ex-Partnerin nicht verlieren. Aber deine Angst ist da und oftmals steigern wir uns in eine Angst vor der Angst rein.
Deshalb gilt:
# 1 Überprüfe deine Angst
Schau dir deine Angst genau an: Ist diese Angst wirklich begründet? Warum bist du der Meinung, dass du die Kinder nach der Trennung verlieren wirst?
# 2 Schau dir Erfahrungen dazu an
In wie vielen Fällen passiert es, dass die Kinder nicht mehr zu einem Elternteil können oder wollen? Mach dir klar, dass dieser Worst-Case nur extrem selten vorkommt, denn deine Kinder lieben dich.
# 3 Überwinde deine Angst
Sage dir selbst, dass deine Angst, nach der Trennung deine Kinder zu verlieren, nur da ist, um dich und dein Herz zu schützen. Aber du inzwischen weißt, dass dieser Fall nur sehr selten eintritt. Deshalb umarme gedanklich deine Angst, gib ihr vielleicht einen Namen und beruhige sie, dass du sie im Moment nicht benötigst. Damit verkleinerst du deine Angst.
Oder du unternimmst etwas aktiv dagegen, z.B. in dem du mit einem lieben Menschen darüber sprichst. Wenn du deine Angst aussprichst und dein Gegenüber mit dir gemeinsam den Realitätscheck macht, wird auch deine Angst kleiner.
# 4 Wiederholung
Sollte diese Angst wiederkommen, gehe die Schritte 1 – 3 nochmals durch.
Je häufiger du dies machst, desto weniger verfällst du in diese Angstspirale.
Merkst du, dass diese Angst immer stärker wird und keine Tipps funktionieren, kannst du dich gerne an mich wenden. Hier kannst du ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir buchen.
Zusatztipp
Bei Angst verspannst du dich häufig und machst dich von der Körperhaltung kleiner. Dies wiederum signalisiert deinem Gehirn, dass du dich womöglich in Gefahr befindest, und deshalb erscheint die Angst (wieder) bei dir.
Hier helfen Meditationen oder Atemübungen sehr.
Eine andere Möglichkeit ist, dass du Achtsamkeit ausübst. Dazu kannst du dir gleich hier meine 0 €-Unterlage „Achtsamkeit to go: 7 hilfreiche Tipps“ herunterladen. Als Bonus erhältst du noch eine Morgen-Meditation.
Mit diesen Möglichkeiten entspannst du dich, deine Körperhaltung wird wieder normal und deine Angst hat keine Chance mehr.
Mit all diesen Tipps schaffst du es, dass deine Angst nicht dich beherrscht, sondern du sie beherrschst.
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