Du siehst, liest oder hörst nur das, was du gerne sehen, lesen oder hören willst. Genau dieses nennt sich selektive Wahrnehmung. Warum dies passiert und wie wir uns die selektive Wahrnehmung für unser Mindset zu Nutze machen können, liest du hier.
Wie entsteht die Selektive Wahrnehmung?
Dein Gehirn muss in jeder Sekunde sehr viele Informationen aufnehmen und verarbeiten. Wenn alle diese Informationen ungefiltert auf dich einprasseln würden, wärst du ständig überfordert.
Daher schützt dich dein Gehirn, in dem es bereits die eingehenden Informationen filtert. Es sortiert automatisch Signale aus, von denen es meint, dass du sie nicht benötigst.
Nur deshalb bist du überhaupt in der Lage, schnell wichtige Informationen von unwichtigen zu unterscheiden und demnach auch blitzschnell Entscheidungen zu treffen.
Wonach sortiert das Gehirn die eingehenden Informationen?
Dein Gehirn filtert alle eingehenden Signale aus unterschiedlichen Gründen. Hier sind einige davon anhand eines Beispiels deutlich gemacht.
Deine Erfahrungen:
Ein gutes Beispiel ist das Lesen. Aufgrund von deinen Erfahrungen beim Lesen, setzt du die Laute der jeweiligen Buchstaben zusammen zu einem Wort. Je mehr du liest, desto mehr erfasst dein Gehirn das Wort selbst. Aufgrund deiner Erfahrung kannst du beim Lesen den Inhalt erkennen, selbst wenn in dem Wort vielleicht ein Schreibfehler ist oder der Satz nicht ganz korrekt ist.
Deine Erziehung:
Wenn du zum Beispiel mit deinen Eltern viel ins Museum gegangen bist und dich für immer wieder neue Dinge begeistern kannst, nimmst du in einer fremden Stadt sehr viele interessante Sachen wahr. Dies kann ein spezielles Gebäude sein oder eine schön bemalte Haustür.
Deine Erwartung:
Stell dir vor, du machst Urlaub. Eine Übernachtung musst du leider in einem Hotel buchen, das nicht so gute Bewertungen hat. Schon meinst du beim Hereingehen ins Gebäude zu sehen, dass es hier nicht ganz sauber ist und die Personen an der Rezeption zu beschäftigt sind, um dich mit einem Lächeln zu begrüßen. Hätte das Hotel aber eine gute Bewertung gehabt, hättest du gesehen, dass sich die Menschen hier im Hotel sehr stark bemühen, ihren Gästen alles zu ermöglichen. Außerdem wären dir dann die wunderschönen Blumenarrangements aufgefallen.
Deine Interessen:
Du bist nach einer langen Reise endlich an deinem Ziel angekommen. Du hast gefühlt Hunger wie ein Bär und dir ist bereits vor Hunger etwas schwummerig zu Mute. In diesem Fall kann die Stadt noch so schön sein, dein Gehirn wird dir überwiegend Esslokale übermitteln.
Deine Einstellung:
Wenn du der Meinung bist, dass es in einem Land nur so von Dieben wimmelt, hast du nicht nur Angst vor einem Überfall, sondern du liest auch überall, dass Menschen einem Raubüberfall zum Opfer gefallen sind.
Deine Situation:
Bist du nachts als Frau alleine auf einer einsamen Straße unterwegs, fühlst du dich bei jedem noch so kleinen Geräusch unwohl. Hier filtert dir dein Gehirn jedes kleine Geräusch heraus, um dich ggf. frühzeitig zu warnen.
Es gibt also für jeden Menschen eine andere Wahrnehmung, da wir alle unterschiedliche Erfahrungen, Einstellungen oder Interessen haben. Deshalb kannst du nur immer „deine“ Wahrnehmung schildern und nicht gleichzeitig davon ausgehen, dass alle anderen Menschen dies genauso erlebt oder empfunden haben.
Hier ein Beispiel einer Selektiven Wahrnehmung
Der Psychologieprofessor Daniel Simons hat mehrere Versuche zum Thema „Selektive Wahrnehmung“ gemacht. Einen davon möchte ich dir hier vorstellen.
Bitte schau beim folgenden Video, wie oft der Ball zwischen den mit einem weißen T-Shirt bekleideten Spielern wechselt. Wie viele Ballwechsel zählst du hier?
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Mehr Informationen
Hast du die richtige Anzahl der Würfe gezählt?
Und wie hoch war deine Aufmerksamkeit für die anderen Dinge, die ringsum geschehen sind?
Dieses Experiment ist immer wieder gut, um sich daran zu erinnern, wie stark unser Gehirn entsprechende Informationen an uns „offiziell“ weitergibt oder eben auch nicht.
Wie kann ich die Selektive Wahrnehmung für mein Mindset nutzen?
Wenn mir bewusst ist, dass ich meine Wahrnehmung selbst steuern kann, dann kann ich also auch meine Aufmerksamkeit auf etwas lenken, was mich persönlich stärkt.
Kennst du das? Wenn du dir ein rotes Auto kaufen willst, dann siehst du überall rote Autos. Dies bedeutet, wenn du dich auf etwas fokussiert, dann ist dein Gehirn darauf geeicht, dir dies immer wieder zu zeigen.
Dies funktioniert aber auch mit negativen Informationen oder Ereignissen. Wenn du dich auf Probleme fokussierst, dann findest du immer mehr schlechte Sachen in deinem Umfeld.
Zum Glück klappt es auch, wenn du dich jetzt auf Schönes und Positives konzentrierst. Nun zeigt dir dein Gehirn noch viele weitere tolle Sachen. Diese Wahrnehmung kannst du nutzen, um dich insgesamt besser zu fühlen und positiver durchs Leben zu gehen.
Ein einfaches, aber wirkungsvolles Tool ist es, ein Dankbarkeitstagebuch zu führen. Morgens schreibst du dir in ein Journal 3 Dinge, für die du dankbar bist. Abends schreibst du dir 3 Sachen auf, die an dem Tag schön waren oder was du als erfolgreich definierst. Dies sollen keine großen Dinge sein, Kleinigkeiten, wie ein schönes Gespräch beim Einkaufen oder eine schöne Blume am Wegesrand, reicht aus. Mit einem solchen Tagebuch konditionierst du dein Gehirn, Positives zu erkennen und dir immer aufzuzeigen.
Seit einigen Jahren schreibe ich auch ein Journal. Hier liest du meine ganz persönliche Bilanz über das Journaln.
Wir haben es also dank der Selektiven Wahrnehmung selbst in der Hand, unser Mindset mit positiven Gedanken und Erlebnissen zu stärken.
Brauchst du vielleicht eine Unterstützung, um in Richtung Positives Denken zu kommen? Dann melde dich gerne über den Button bei mir und wir sprechen unverbindlich, wie eine solche Unterstützung aussehen könnte.
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