Wenn ich als Kind gefragt wurde, was ich gerne später machen möchte, war meine Antwort „Lehrerin“. Aber das Leben hat für die meisten von uns einen anderen Plan, so auch für mich. Wie ich Trennungscoach für Frauen geworden bin, verrate ich dir in diesem sehr persönlichen Blogartikel.
August 1972: Beginn meiner Grundschulzeit
Auf dem Foto unten schaue ich etwas skeptisch: Schule, was genau ist das? Finde ich Freund:innen? Wie komme ich in diesem neuen Abschnitt klar? Rückblickend betrachtet, war es tatsächlich keine einfache Zeit. Die Grundschullehrerin hatte selbst so viele Probleme, dass wir als Schüler darunter leiden mussten. Zum Beispiel hat sie uns körperlich bestraft, wenn wir nicht aufmerksam waren oder nicht gleich das gemacht haben, was sie wollte. Ich kann mich nicht an Spaß erinnern, sondern nur an Wettbewerb, Angst und das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Genau dies hat damals meinen Berufswunsch „Lehrerin“ geweckt – alles besser und anders zu machen. Mein Bruder musste in dieser Zeit als Übungsobjekt herhalten. Später habe ich Hausaufgabenhilfe in der Nachbarschaft gegeben.
1980: Krank durch Mobbing
Während meiner Pubertät war ich in der Klasse ein Mobbingopfer. Ich habe ständig beleidigende Spitznamen gehört und wurde besonders von einem Jungen verbal extrem nieder gemacht. Damals wurden solche Aktivitäten geduldet und von einem Lehrer sogar mit weiteren Sprüchen angeheizt. In dieser Zeit wendete sich auch meine damalige Freundin von mir ab, so dass ich zeitweise kaum jemanden zum Reden hatte. Dies hatte dann auch körperliche Auswirkungen. Ich wurde krank und habe Krebs im Anfangsstadium bekommen. Dies hat dann noch mehr dazu geführt, dass sich Freunde und Bekannte von mir zurückgezogen haben, da sie mit dieser Situation total überfordert waren. In dieser Zeit habe festgestellt, dass ich sehr feinfühlig und empathisch bin. Zeitgleich habe ich angefangen, mich erstmals mit Psychologie auseinanderzusetzen.
August 1982: Ein neuer Anfang in einer anderen Schule
Nach der 10. Klasse bin ich auf eine andere Schule gegangen: raus aus dem Mobbing und rein in eine ganz andere Welt. Hier traf ich viele Jugendliche, die bereits älter waren, schon einiges erlebt hatten und nun in ihrem Leben einen anderen Weg gehen wollten. Zuerst fühlte ich mich entwurzelt, aber dann fand ich so viele neue Impulse, dass ich hier sehr viel über Menschen und ihre verschiedensten Lebenswege gelernt habe. Zusätzlich habe ich hier meine ersten wichtigen Erfahrungen zum Thema Resilienz gemacht, auch wenn damals noch keiner davon gesprochen hat. Hier findest du meinen Blogartikel „Was ist Resilienz und was sind die 7 Säulen der Resilienz“ inklusive Übungen.
August 1985: Einstieg ins Berufsleben
Nach dem Abitur auf einer kaufmännischen Schule war mein Weg in diese Richtung irgendwie vorgegeben. Durch die damalige Lehrerschwemme habe ich meinen früheren Berufswunsch ad acta gelegt und bei einer Großbank die Ausbildung begonnen. Auch hier lief für mich nicht alles rund, denn ich habe mich oftmals mit meinem damaligen ungesunden Perfektionismus selbst ein Bein gestellt und mich sehr unter Druck gesetzt. Ich war als Auszubildene sehr beliebt, da ich eine schnelle Auffassungsgabe hatte, weitergedacht und damit auch mehr gemacht habe als für einen Azubi üblich war. Andererseits habe ich auch Fragen gestellt, die vielleicht manchmal unbequem waren.
März 1989: Wechsel in die Großstadt
Nach meiner Ausbildung bin ich die große weite Welt gegangen, denn es gab keinen Platz in der Bank an diesem Ort. Aber in einer Großbank gibt es viele andere Möglichkeiten. So bin ich in der Bankenstadt Frankfurt gelandet: in eine neu gegründeten Konzernbereich in einem ganz jungen und engagiertem Team. Auch war die Großstadt als Dorfkind erstmal eine große Herausforderung, die ich aber voller Begeisterung angegangen bin. Für meine früheren Freunde war ich ein Exot, weil ich in die „gefährliche“ Großstadt gezogen bin, und deshalb hat auch keine Freundschaft diesen Ortswechsel überlebt.
Januar 1991: Aufstieg zur Führungskraft
Der Vorteil in einem jungen, neu zusammengewürfelten Team ist die Möglichkeit, schnell Karriere zu machen. Nach nicht einmal 2 Jahren habe ich ein eigenes Team geleitet und war für die theoretische Ausbildung der Azubis zuständig. In meinem Team waren acht sehr verschiedene Frauen in allen Altersklassen und mit sehr unterschiedlichen Charakteren. Dies war eine echte Herausforderung, an der ich sehr gewachsen bin. Gleichzeitig habe ich täglich wesentlich mehr Stunden in der Bank verbracht als irgendwo anders. Es war auf keinen Fall eine gesunde Work-Life-Balance.
Januar 1995: Start als Coach und Trainerin
Bereits nach wenigen Jahren habe ich gemerkt, dass mich meine alte Position nicht erfüllt und dass sich die Arbeit eher schwer angefühlt hat. Dafür waren die Trainings mit den Azubis oder mit Kollegen der Bankfilialen leicht. Zum Glück gab es die passende Traumstelle für mich im gleichen Unternehmen. Es war deshalb eine Traumstelle für mich, da ich einerseits mit vielen verschiedenen Menschen zusammengearbeitet habe und andererseits in ganz Deutschland unterwegs war. Mit meinem Reiseherz konnte ich so auch gleichzeitig viele verschiedene Städte und Gegenden im Heimatland erkunden.
Auf dieser Stelle hatte ich auch die Möglichkeit, mich als Coach und Trainerin ausbilden zu lassen.
August 1998: Beginn des Mutterseins
Mit der Geburt meines 1. Kindes wurde mein ganzes Leben umgekrempelt – alles veränderte sich. Mein Sohn hatte als Frühchen keinen einfachen Start ins Leben und damit war auch mein Start als Mutter alles andere als easy. Kurz vor der Geburt habe ich auch noch geheiratet, aber auch die veränderte Familiensituation war schwierig. Ich habe nach dem Mutterschutz in Teilzeit weitergearbeitet, nun eher im Hintergrund und als organisatorische Unterstützung meines Chefs. Dank ihm konnte ich remote arbeiten oder manchmal das Kind auch mitnehmen. Deshalb war es Jahre später auch kein Problem, als ich unsere Tochter geboren hatte. Aufgrund der Tagesmutter und meiner Mutter habe ich nach einiger Zeit auch wieder Trainings in ganz Deutschland gegeben.
Januar 2009: Trennung von meinem Mann
Es war eine sehr schwierige Entscheidung, aber sehr notwendig. Damit änderte sich für mich und die Kinder alles: Ende einer intakten Familie und eines Lebenstraumes, Auszug aus dem gemeinsamen Haus, monetär für mich eine Katastrophe, aber es gab keine Streitereien, Lügen, falsche Erwartungen und Tränen mehr. Diese Zeit war sehr schwer und prägend für mich. Ich war förmlich emotional am Ende. In der ersten Zeit war es für mich am wichtigsten, dass die Kinder glücklich waren. Durch gemeinsame Erlebnisse, die kein Geld gekostet haben, wurde wir eine neue „Familie“. In dieser Zeit habe ich viele Erfahrungen gemacht, auf die ich heute zurückgreifen kann.
Februar 2015: Wechsel meiner beruflichen Tätigkeit
Mit diesem internen Wechsel in die Zentrale konnte ich auch endlich meine Stunden erhöhen und mehr Geld verdienen. Allerdings habe ich danach überwiegend nur noch Trainings und andere Schulungsformate konzipiert und organisiert und war nicht mehr als Trainer unterwegs. Ich hatte wesentlich mehr Verantwortung und Freiheiten, wie ich Dinge umsetze. Ab diesem Zeitpunkt hatte ich auch im Beruf wieder mehr Spaß, fühlte mich herausgefordert und meine Leistungen wurden anerkannt und gewürdigt. Dies hat sich natürlich auch auf meine seelische und körperliche Gesundheit positiv ausgewirkt. Zusätzlich habe ich noch viele persönliche Weiterbildungen gemacht, von denen jede einzelne mich in meinem Denken weitergebracht hat.
April 2021: Raus aus dem Hamsterrad
Ich wollte mehr: ich wollte die Welt mit meinem Sein positiv verändern und einen Unterschied in das Leben anderer bringen. Aus diesem Grund bin ich aus dem Hamsterrad bei der Bank ausgetreten. Ich war mir zuerst unsicher, in welche Richtung ich weiter gehe und wie ich etwas aufbauen kann. Wichtig war mir, dass ich vieles online machen kann, denn ich möchte noch viel von der Welt sehen. So habe ich einiges ausprobiert und mich persönlich und fachlich sehr stark weiterentwickelt. Unter anderem bin ich zertifizierte Social Media und Online-Marketing-Managerin und IHK-geprüfte Fachkraft für Stressmanagement. Auch meine Coachingskills habe ich weitertrainiert. Auch als Dozentin für Persönlichkeitsentwicklung, Social Media und Business Aufbau bin ich inzwischen bekannt.
Sommer 2022: Aufbau meines Business als Trennungscoach
Während meiner Reise zum Nordkap mit Bulli und Hund bin ich sehr stark in mich gegangen. Was will ich der Welt wirklich geben? Welche Stärken habe ich und wie kann ich sie am Besten einsetzen? Was genau ist mein Herzensthema? Wie kann ich anderen Menschen am besten helfen? Wo habe ich bereits sehr viel Expertise? Was macht mir Freude?
Mitten in Norwegen war mit einem Mal alles glasklar. Ich werde Trennungscoach für Frauen vor, während und nach Trennungen. Mein Herzensthema ist, dass ich alle Frauen ermutigen möchte, ihren eigenen Weg selbstbestimmt und selbstbewusst zu gehen. Mir ist es sehr wichtig, dass sich besonders Frauen ihren Stärken und Werten bewusst sind und danach ihre Zukunft ausrichten. Genau für dieses Bild gehe ich jede Extrameile!
Möchtest du noch weitere Informationen über mich erhalten, dann schau auf meine Über-mich-Seite.
Möchtest du auch etwas in deinem Leben verändern und gehst dafür die Extrameile?
Oder willst du eine schnelle Veränderung?
Möchtest du ein Thema mit meiner Unterstützung langfristig lösen?
Dann buche dir einen Coachingtermin mit mir.
Unser Termin kann per Video, Telefon, Walk´n´Talk oder persönlich erfolgen.
Liebe Claudia,
eiin beeindruckender Werdegang und eine sehr nützliche und sinnstiftende Arbeit, die du da leistest. Ich bin mir sicher, dass die Frauen bei dir in sehr guten Händen sind.
Herzliche Grüße
Liebe Korina,
ich danke dir sehr für deine Worte.
Alles Gute
Liebe Claudia,
vielen Dank für diesen spannenden Artikel. Du scheinst eine mutige und starke Frau zu sein, die andere Frauen bei der Trennung sicher sehr gut unterstützt.
Vielen lieben Dank, liebe Iris!
Liebe Claudia, was für ein Leben. Ich kann es mir vorstellen, dass deine Kindeserfahrungen dich auch stark geprägt und zu dem Menschen gemacht haben, wie du bist. Wow. Danke, dass du das mit uns geteilt hast.
Liebe Natalia, du hast recht mit deiner Annahme. Ich bin sehr stark von meiner Kindheit geprägt worden.